Die Maine Coon Katze ist, was sie friesst !!


Maine Coon Katzen Long Tail Maine`s in Flüelen in der Schweiz, haben eine Ernährung welche 85-90% aus Fleisch besteht.

Von Elisabeth Hodgkins übersetzt von I. Balzer 

 Seit mehr als 20 Jahren haben gewissenhafte Katzenhalter ihre Katzen unabsichtlich wie kleine Hunde behandelt. Dieser Fehler lag nahe, denn die Katze folgte dem Hund als beliebtes Haustier, und vieles, was die  Besitzer für die Hunde getan hatten, übertrugen sie jetzt auf ihre Katzen. Zusätzlich machten Tierärzte und größere Firmen bei der  Herstellung von Heimtier futter den Fehler, sich nicht für die  Unterschiede zwischen Karnivoren und Omnivoren zu interessieren, als sie  den neuen Status der Katze als Heimtier ermutigten und unterstützten. 
 
Vor allem glaubten sie, die Hundefutter, die bereits in der zweiten  Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden, ließen sich leicht an den  Bedarf von Katzen anpassen. Obwohl schon Jahrzehnte vorher in guten  Forschungsarbeiten die speziellen Nahrungsbedürfnisse der Katze und ihre  Grenzen im Vergleich zum Hund nachgewiesen wurden, war den Herstellern  von Katzenfutter nicht klar, wie groß diese Unterschiede tatsächlich  sind. Sie glaubten, ihnen mit kleineren Änderungen der Vitamin- und  Mineralstoffzugaben gerecht zu werden, die sie dem trockenen Basisfutter  für Hunde zusetzten. Die Tierernährungswissenschaftler ignorierten die  sehr andere Art und Weise, wie Katzen im Vergleich zum Allesfresser Hund  Energiespender wie Protein, Fett und Kohlenhydrate weiterverarbeiten und  nutzen. Einige Jahre lang schien diese Missachtung keine negativen  Folgen zu haben. 
 
Den Katzen schmeckten die meisten Hundefutter anfangs nicht. Geniale  Erfinder dachten sich Futterzusätze aus, die es dann für fast jede Katze  schmackhaft machte, so wie die Hersteller von Frühstückscerealien es  taten, als sie ihre Produkte mit Zucker besprühten, um sie für die  Käufer in den Lebensmittelgeschäften attraktiv zu machen. Die Katzen  lernten die behelfsmäßigen Futter zu akzeptieren, und Katzenhalter und  Tierärzte schienen zufrieden, nachdem praktische Anwendung und  Tauglichkeit der Futter durch 6-monatige Fütterungsversuche "bewiesen"  waren. Jeder schien glücklich mit dieser Lösung, dass die  Fleischfressende Katze das Futter schluckte, das ursprünglich für den  Allesfresser Hund entwickelt worden war. 
 
Langsam aber sicher stellten sich die ersten Probleme ein. Die Tierärzte  stellten mysteriöse und beängstigende Blasenprobleme besonders bei  kastrierten Katern fest. Die Wissenschaftler untersuchten die Probleme  und erklärten, sie seien das Ergebnis einer unglücklichen Verengung der  Harnröhre beim kastrierten Kater. Dieselben Experten machten auch die  Bewegungsarmut und die niedrige Trinkmenge der immer häufiger im Haus  lebenden Katzen dafür verantwortlich. Einige Ernährungswissenschaftler  bestanden darauf, dass das Problem auch im Zusammenhang mit den  Mineralstoffen im Katzenfutter und einer unerklärlichen Veränderung des  Urin-pH-Werts  der betroffenen Katzen stehe. Obwohl die Theorie schon  andeutete, dass das Futter schuld war und nicht die Katze, dachte noch  immer niemand daran, mit der Fütterung von Getreide an Katzen  aufzuhören. Stattdessen dachte sich die Industrie noch mehr Zusätze aus,  die den sowieso schon mangelhaften Futtern zugesetzt wurden. Leider  wurde mit diesen Futterzusätzen das Problem der blasenkranken Katzen  nicht unter Kontrolle gebracht. Sehr viele Hauskatzen starben daran oder  mussten eine verstümmelnde und schmerzhafte Operation über sich ergehen  lassen nur um am Leben zu bleiben. In dieser frustrierenden Zeit von  Forschung und Entwicklung neuer Produkte kam niemand auf die heute so  offensichtliche Lösung des Problems. 
 
Einige Jahre nach dem ersten Auftreten von Krankheiten des Harntrakts  
bei Katzen, die mit kommerziellem Futter ernährt wurden, bemerkten die  Tierärzte, dass mehr und mehr Katzen übergewichtig wurden und eine  alarmierende Anzahl von ihnen Diabetes bekamen, der nicht zu beherrschen  war. Schuld bekam wieder das bewegungsarme Leben der Katzen als "Couch  potato". Nach der damals gängigen Theorie hatten Hauskatzen nicht genug  Bewegung, langweilten sich, hatten nichts zu tun als den ganzen Tag zu  fressen, wurden faul und unmotiviert und natürlich übergewichtig. Wieder  war die Katze die Schuldige. 
 
In dem Bemühen, die Katze vor sich selbst zu retten, änderten die  Hersteller wieder die Rezepturen des Futters, reduzierten das Fett,  fügten Zellulose hinzu (unverdauliche, von Nährstoffen völlig freie  Fasern), die eher für einen Omnivoren oder einen Herbivoren geeignet  waren, und sie bestanden darauf, dass die Besitzer den ohnehin schon an  Nährstoffmangel leidenden Katzen kleinere Portionen gaben. Trotz der  scheinbaren Logik einer solchen Herangehensweise gelang es nicht,  Übergewicht und Diabetes damit zu reduzieren. Die Katzen wurden immer  dicker und in zunehmendem Maße zuckerkrank, und Diabetes erwies sich bei  ihnen als wesentlich schwieriger zu behandeln als der vergleichbare Typ  bei Menschen oder Hunden. 
 
Blasenprobleme, Übergewicht und Diabetes sind nicht die einzigen  chronischen Krankheiten bei Katzen, die epidemieähnliche Ausmaße  erreicht haben. Heute werden den Tierärzten öfter als jemals vorher  Katzen mit allergischen Symptomen vorgestellt. Hautausschlag und  Selbstverstümmelung durch intensiv juckende Haut, chronische  Ohrinfektionen, Asthma und IBD [Inflammatory Bowel Disease] sind auf dem  Vormarsch. All dies sind Zeichen eines außer Kontrolle geratenen  Immunsystems, dass sich gegen sich selbst richtet. Leider kann der weit  verbreitete Gebrauch von Steroiden (Cortison), der gegen alle diese  Anzeichen von allergischen Reaktionen verschrieben wird, schlimmere  Krankheiten verursachen als die ursprüngliche Allergie. 
 
Wieder kamen die Futtermittelhersteller mit neueren, noch teureren  getreidebasierten  "Designer“-Zutaten um dieses Problem zu lösen. Trotzdem existierten die Gesundheitsprobleme weiter, und Schuld war  diesmal das fehlerhafte Immunsystem der Katze. Jedes Mal, wenn ein neues  Krankheitssyndrom auftaucht, reagiert die Heimtierindustrie auf dieselbe  Weise. 
 
Trotz der dramatischen Zunahme chronischer Krankheiten bei Katzen sind  nur wenige Einzelpersonen einen Schritt zurückgegangen und haben die auf  der Hand liegenden Fragen gestellt: "Warum entwickelt eine gesunde,  vorher gut angepasste Tierart jetzt solche Probleme? Kann es sein, dass  etwas grundsätzlich falsch ist an der Versorgung unserer Katzen?  Verschlimmern wir die Dinge, wenn wir ihrem Futter mehr und mehr  unnatürliche Substanzen beimischen um die hausgemachten Probleme zu  beseitigen? Ist die Katze schuld oder wir?" Die Antwort auf all diese  Fragen liegt auf der Hand. Bei dem Versuch, das Leben für unsere  Tierfreunde gesünder zu machen, haben wir den falschen Treibstoff in  ihre innere Maschinerie gefüllt  - mit verheerenden Folgen. 
 
Während auf der einen Seite unsere Katzen vielleicht besser vor einem  vorzeitigen Tod durch Verletzungen und Infektionskrankheiten geschützt  sind, leiden sie jetzt an Krankheiten, die durch ihr Futter ausgelöst  sind und oft tödlich enden. Dadurch, dass diese Krankheiten immer wieder  mit noch ungeeigneteren Diät-"lösungen" nach der allgemein akzeptierten Tiermedizin behandelt werden, die zu noch mehr Krankheiten und Leiden  führen, wird alles noch schlimmer. Für die Katze ist das ein absoluter Teufelskreis. 
 
Die natürliche Nahrung der Katze enthält sehr viel Protein und wenig  Kohlenhydrate und eine mäßige Menge an tierischem Fett. Die heutigen  
Trockenfutter enthalten dagegen große Mengen an Kohlenhydraten, wenig  Fett und nur bescheidene Mengen an oft minderwertigen Proteinen, die  hauptsächlich aus pflanzlichen Stoffen wie Gluten und Soja bestehen. Der  Schaden, der von einem derart "auf den Kopf gestellten" Futter für einen  Nahrungsspezialisten wie die Katze ausgeht, kann nicht überbetont werden.  Dieser offensichtliche Fehler hat fast alle wichtigen Krankheitszustände  bei der heutigen Katze hervorgerufen. (Siehe: Dr. Zorans Artikel: "The  Carnivore Connection To Nutrition in Cats".  (http://www.catinfo.org/zorans_article.pdf)  
 
Das Futter eines wild lebenden Raubtiers enthält sehr wenig  Kohlenhydrate, für gewöhnlich weniger als 2 % des Gesamtgewichts. Diese  geringe Menge besteht aus Samen und Gräsern aus dem Magen des  Beutetiers, den die Katze mitfrisst und aus einer kleinen Menge Glukose  aus seinen Muskeln. Dagegen enthält Trockenfutter zwischen 25 und 50 %  Kohlenhydrate aus Körnern wie Mais, Reis und stärkehaltigen Gemüsen wie  Kartoffeln. Diese Zutaten enthalten in erster Linie viele Kohlenhydrate,  die beim Prozess der Pelletsherstellung in Zucker umgewandelt werden.  Trockenfutter ist das "tierische" Gegenstück zu mit Zucker besprühten  Frühstückscerealien. 
 
Noch aus einem weiteren Grund ist Trockenfutter schädlich. Katzen  stammen von Wüstenraubtieren ab und trinken normalerweise sehr wenig.  Das lebenswichtige Wasser nehmen sie mit den Beutetieren auf, die sie  fressen. Wenn wir einer Katze trockene, stärkehaltige Pellets geben,  fördern wir einen Zustand subklinischer  Austrocknung, weil ihr  Trinkverhalten den niedrigen Wassergehalt des Futter  nicht ausgleichen  kann. Diese Austrocknung trägt - mindestens! - zu Blasen- und  Nierenkrankheiten bei! Austrocknung bedeutet einen ständigen  unnatürlichen körperlichen Stress für die Katze. Und das Wichtigste: es  ist überflüssiger Stress! 
 
Wir alle wissen, dass der ständige Verzehr von Junk Food für Menschen  schädlich ist. Für einen obligaten Fleischfresser wie die Katze ist das  Ergebnis verheerend! Zum Glück ist die Lösung klar und einfach. Wir  müssen nur aufhören, unseren Katzen ein unnatürliches Futter zu geben,  das eher zum Mästen von Vieh gedacht ist als zur Ernährung eines  Raubtiers. Viele Dosenfutter, die auch in mancher Hinsicht fehlerhaft  sind, sind verglichen mit Trockenfutter,  auch den sog.  Premiumfuttermarken, ernährungstechnisch besser. Eine andere  Alternative, die heute immer mehr Anhänger findet, ist die Rohfütterung  mit Fleisch. Rohes Fleisch ist die natürliche Nahrung der Katze und ist  wirklich der "golden standard" des Futters für einen obligaten  Karnivoren. Wir werden in den folgenden Kapiteln darüber sprechen, wie  man das beste Dosenfutter findet und wie Sie Ihre Katze sicher mit rohem  Fleisch füttern können. 
 
Indem wir das Einfache und Offensichtliche tun, können wir  Verbesserungen für die Gesundheit unserer Katzen erreichen, die im  Wortsinn wunder-voll sind. 
 
Aus: Elizabeth Hodgkins: Your Cat 

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