Die Polyzystische Nierenerkrankung, auch unter der Abkürzung PKD (polycystic kidney disease) bekannt, ist eine Erbkrankheit. Bei betroffenen Katzen bilden sich in den Nieren flüssigkeitsgefüllte Bläschen, so genannte Zysten. Außer in den Nieren, können auch in der Bauchspeicheldrüse und in der Leber Zysten entstehen. Solange die Bläschen noch klein sind, treten keine Symptome auf. Mit der Zeit werden sie jedoch größer, vermehren sich und verdrängen so das gesunde Nierengewebe. Erst im Spätstadium zeigen sich Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz mit irreparabler Schädigung der Nieren.
Symptome bei Feline Selbstinduzierte Alopezie
Im fortgeschrittenen Stadium
Fressunlust (Anorexie)
Vermehrtes trinken (Polydipsie)
Vermehrter Urinabsatz (Polyurie)
Abgeschlagenheit (Apathie)
Erbrechen
Gewichtsverlust
Schmerzen (bei bakteriellem Befall der Zysten)
Vergrößerter Bauchumfang
Da es sich bei der Polyzystischen Nierenerkrankung um eine Erbkrankheit handelt, kann man mit Hilfe eines Gentests prüfen, ob die Katze Träger des defekten Gens PKD1 ist. Dieser Gentest sagt jedoch nichts darüber aus, wann und wie schwer die Katze an der PKD erkranken wird. Zeigt die Samtpfote eines oder mehrere der oben genannten Symptome, sollten Sie sie dringend Ihrem Tierarzt vorstellen. Sollten sich die Zysten bereits weit ausgebreitet haben, kann dieser mit einer Tastuntersuchung eventuell eine Vergrößerung der Nieren feststellen. Um andere Erkrankungen, wie etwa einen Tumor, auszuschließen, sind weitere Untersuchungen notwendig. Per Ultraschall lassen sich zum Beispiel die Zysten abbilden, und mit einem Blut- und Urintest können bestimmte Nierenwerte überprüft werden.
Die Therapie einer PKD beschränkt sich auf die Behandlung der Symptome, da die Ursache genetischen Ursprungs und leider nicht heilbar ist. Bei einer bakteriellen Infektion in den Zysten wird Antibiotikum sowie ein Schmerzmittel verabreicht. Letzteres auch wenn sich die Bläschen schon so vergrößert haben, dass sich die Nierenkapsel überdehnt, was schmerzhaft sein kann. Je nach Fortschritt der Erkrankung bekommt die Katze noch Medikamente zur Stabilisierung.
Eine Heilung der Polyzystischen Nierenerkrankung ist nicht möglich. Die Niere wird im Verlauf der Krankheit immer weiter zerstört, bis die Katze Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz zeigt und schließlich an Nierenversagen stirbt. Im Krankheitsverlauf kann es passieren, dass die Zysten von Bakterien besiedelt werden, was für die Katze nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch die Krankheit beschleunigt. Mit Medikamenten lassen sich die negativen Auswirkungen der Zysten etwas eindämmen, wodurch die Lebensqualität der erkrankten Katze zumindest etwas erhöht wird.
PKD ist eine Erbkrankheit, deren Ursache im defekten Gen PKD1 liegt. Die Krankheit wird autosomal dominant vererbt. Das bedeutet, dass es bei männlichen und weiblichen Tieren gleichermaßen auftreten kann und die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass Nachkommen von betroffenen Tieren ebenfalls an PKD erkranken. In den 1990er Jahren wurde festgestellt, dass die Erkrankung bei bestimmten Katzenrassen häufiger auftaucht.
Eine Bekämpfung und Vorbeugung der PKD ist nur durch Ausschluss betroffener Katzen aus der Zucht möglich. Dazu ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu diagnostizieren. In diesem Fall ist ein Gentest die sicherste Methode. Die Verpaarung erkrankter Katzen ist nach dem Tierschutzgesetz §11b verboten und wird als Qualzucht eingestuft.